Stefan Edelmann erhielt seine musikalische Grundausbildung in der Musikklasse der Josef-Anton-Laucher Grundschule in Dillingen/Donau (C-Dur Tonleiter, Blockflöte, Tambourin). Seither hatte er mehrfach Gelegenheit, seine theoretischen Kenntnisse zu erweitern, was er jedoch konsequent ausschlug.
Im Alter von zwölf Jahren bekam er Gitarrenunterricht und brachte sich nebenher selbst diverse Folk-pickings bei, um so schnell wie möglich in der Lage zu sein, an den verschiedenen Lagerfeuern des Donaurieds möglichst großen Eindruck als Interpret der Werke von Dylan, Wader und Mey zu schinden. Bald schrieb er eigene Lieder und gründete eine Folk-Jazz-Gruppe (hier geht’s zu einem Foto von damals), die sich nach den Aufnahmen zum ersten Demo-Band (so hieß das damals noch…) gleich wieder auflöste – ohne, dass das eine der Grund für das andere gewesen sei, sagt er. Aber das mit dem Liederschreiben gab sich dann auch irgendwann.
Ganz neue Perspektiven eröffneten sich allerdings, als er am deutsch-französischen Jugendaustausch mit dem Département Mayenne teilnahm, den er bald als Dolmetscher begleiten sollte. Auch dort gab es Lagerfeuer, er lernte die ersten französischen Chansons kennen und spielen – und bekam von seinen langjährigen Gasteltern irgendwann eine Schallplatte von Georges Brassens geschenkt. Damit nahm das Unheil seinen Lauf.
Gesangstechnisch erweiterte er sein Repertoire auch als Bass/Bariton in diversen Chören, bis es ihn beruflich nach Marktoberdorf verschlug, wo der Carl-Orff-Chor seine neue musikalische Heimat werden sollte – und wo die dort tätigen Stimmbildner befanden, er sei eigentlich Tenor, wenn er sich denn etwas Mühe gäbe. Das hatte er zwar eigentlich nicht vorgehabt, kam aber dann doch so.
Eine dritte musikalische Schiene ergab sich schließlich über den Jazz, wo er sich zunächst in den diversen Sessions der Region singenderweise eine gewisse Bekanntheit verschaffte und zu Konzerten engagiert wurde.
Vor ein paar Jahren packte er die Gitarre nun wieder aus, bemerkte, dass Brassens schon immer ganz schön geswingt hat, und hörte in den wunderbaren „Reprises“ von Stacey Kent, dass man auch als Nichtfranzose glaubhaft und authentisch französisch singen kann. Und dachte sich: Warum nicht?
Dass er dann auch noch eine Band aus einigen der besten Jazzer der Region zusammenstellen konnte, ist ein Glücksfall, den er immer noch nicht ganz fassen kann. Wo die meisten davon doch gar kein Französisch können…